Frühjahrskonzert mit musikalischen Leckerbissen

Das Frühjahrskonzert der SG Holzmaden/Weilheim erweist sich zum zweiten Mal in diesem Jahr schon als wahrer Hörgenuss. Nach dem Konzert in Weilheim traten die Orchester mit einem neuen Programm auf die Bühne. Lediglich der „Opener“ der Stammkapellen mit Tokyo Adventure“ sollte derselbe bleiben. Um 19.30 Uhr starteten die gemeinsamen Jugendkapellen aus Holzmaden und Weilheim das Programm, nachdem Katja Hannig-Fischer als Vorsitzende alle Gäste begrüßen konnte. Die musikalische Leitung lag in den Händen von Nicole Bertsch und nicht nur die  Stücke von Antonin Dvorak, Jacob de Haan oder das ungarische Gulasch von Peter Martin ließen das Publikum applaudieren, sondern auch die humorvollen Ansagen der jungen Künstlerinnen und Künstler. Mit einer extra Portion Beifall forderte das Publikum noch eine Zugabe und bekam diese auch dargeboten und so konnten die 200 Zuhörerinnen und Zuhörer zufrieden ob des 1. Teils und mit Spannung auf den 2. Teil in die Pause gehen.

Großer Sound gleich zu Beginn: Mit Tokyo Adventure, lässt das von Stefan Koch dirigierte fast über 40-köpfige Orchester zur Begrüßung ein prächtiges Klangbild erstrahlen. Das Konzert verdeutlicht, welche Sprache an diesem Abend in der Gemeindehalle gesprochen wird. Jene, die keine Grenzen kennt und nicht übersetzt werden muss: Musik. Dazu eine Moderation mit viel Esprit, Thomas Schediwy aus Weilheim, der es trefflich versteht, die Programmpunkte nahtlos zu verbinden. „Ich bin beeindruckt“, schwärmt Schediwy, als der letzte Ton des Auftaktstücks verklingt. Mit der Anmoderation des nächsten Stückes erzeugt er ein formidables Kopfkino bei der Zuhörerschaft, in dem er das Stück „Choreography“, ein Musikstück, welches die Leichtigkeit eines Tanzes ausdrücken will, mit Altkanzler Helmut Kohl und seinen Bemerkungen über die eigenen Tanzfähigkeiten gekonnt in Zusammenhang bringt. Gerade weil die Schlagzeuger mit ihrem Gefühl für Rhythmen auch gute Tänzer seien, kommen sie bei den Frauen immer gut an. Augenzwinkernd ergänzte er, er sei selbst aber kein guter Tänzer, wie viele im Schwabenland auch. Es folgte der Sprung über den großen Teich nach England, denn mit der Zusammenstellung alter Fischermannsliedern drückt Philip Sparke aus, welche „Songs“ vor über einem Jahrhundert angesagt waren. Ein sehr schwieriges und anspruchsvolles Stück in 4 Sätzen, das den Musikerinnen und Musikern viel abverlangte. Mit dem ausdruckstarken Medley aus dem Film „The greatest Showman“ endete die musikalische Reise.

Eine Zugabe gab es dann doch noch zu hören und hier klatschte das Publikum schon bei den ersten Takten eifrig mit. Es war der Florentiner Marsch von Julius Fucik. Aber das war noch nicht genug: Die Vorsitzende des gastgebenden Musikvereins, Katja Hannig-Fischer trat am Ende noch einmal an das Mikrofon und bemerkte, es sei unüblich noch eine 2. Zugabe zu spielen, aber in besonderen Fällen angebracht. Und so bedankten sie und das gesamte Orchester sich bei Fred Kessels, einem Musiker aus den Niederlanden, der nach 11 Jahren, beruflich war er im Albvorland tätig, nicht nur an diesem Tag in den beruflichen Ruhestand eingetreten war, sondern auch in den musikalischen Ruhestand in Holzmaden, mit den Tulpen aus Amsterdam. Seine Familie war anwesend und überreichten symbolisch eben diese Tulpen. Auf die Frage: Fred, was machst du jetzt als Rentner, gehst du auf Reisen, meinte er nur: Nein, ich mache jetzt ganz viel Musik. In diesem Sinne neigte sich ein wunderbarer Abend mit ganz viel Musik dem Ende zu.